Schulhund Timmi im Unterricht

Für Dackel Timmi beginnt mit dem Schuljahr 2021/22 ein weiteres Jahr als Schulhund. Er nimmt einmal in der Woche am Unterricht der 3. Klasse teil. Die Kinder und Timmi sind gut miteinander vertraut, da er die Klasse bereits seit ihrem ersten Schuljahr begleitet.

Bevor Timmi in die Klasse kam, wurden die Kinder gezielt auf den Einsatz des Schulhundes vorbereitet und an die Begegnung mit ihm herangeführt.

In praktischen Rollenspielen haben wir verschiedene Situationen mit dem Stoffhund „Timmi“ simuliert. Rituale wurden eingeführt und Regeln erarbeitet, die den Schülerinnen und Schülern den Umgang mit dem Hund erleichtern sollten.

Stoffhund „Timmi“

Auch Timmi konnte sich langsam an den Schulalltag gewöhnen, bevor er in konkrete Lernsituationen einbezogen wurde. In der Klasse hat er einen festen Ruheplatz und eine Box als Rückzugsmöglichkeit, die er jederzeit aufsuchen kann.

Ablauf einer Schulhund-Stunde

1. Timmi-Dienst

Am Tag vor Timmis Besuch werden vier Kinder ausgelost, die dann in besonderer Weise für den kleinen Dackel verantwortlich sind. Der wöchentlich wechselnde „Timmi-Dienst“ übernimmt besondere Aufgaben, wenn der Hund in der Klasse ist. Dazu gehört es beispielsweise, Wasser bereitzustellen und den Platz herzurichten.

Die Kinder übernehmen so zunehmend Mitverantwortung für den Hund. Der „Timmi-Dienst“ darf außerdem verschiedene Interaktionen mit dem Hund durchführen.  

Karten für „Timmi-Dienst“

Die Einführung des „Timmi- Dienstes“ war die Idee der Klasse, um die Aktionen mit dem Hund gerecht zu verteilen.

2. Begrüßungsritual

Der Unterricht mit Hund startet immer mit einem gemeinsamen Ritual im Kreis. Die Kinder werden dabei nacheinander von Timmi begrüßt, sie streicheln ihn und es findet ein kurzer Austausch statt. Regelmäßig lesen die Kinder oder ich dann Ausschnitte aus thematisch passenden Büchern vor. Das können Sachgeschichten zu Hunden oder Geschichten sein, in denen ein Hund die Hauptfigur ist.

Lesen mit Hund

3. Interaktionen mit dem Hund

Die Interaktionen, die danach mit dem Dackel ausgeführt werden, sind vielfältig und abhängig vom jeweiligen Unterrichtsthema.

So darf Timmi beispielsweise seinen Futterbeutel suchen, den die Kinder zuvor versteckt haben. Sie üben kleine Tricks mit ihm ein oder er wird losgeschickt, um Gegenstände zu holen. Belohnt wird Timmi dafür mit Leckerlis, die die Kinder ihm geben.

Manchmal muss auch er seine Tasche mit Aufgabenkarten bringen. Dies ist dann in der Regel eine direkte Überleitung zum Thema der Stunde. In den einzelnen Fächern gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Hund thematisch einzubinden. Die Ideen und Materialien für den Unterricht werden auf diesem Blog fortlaufend vorgestellt.

Das Gelingen einer Übung erfordert von den Kindern ein hohes Maß an Konzentration und Koordination, denn sie müssen Timmi zum richtigen Zeitpunkt ein passendes Kommando geben.

Im Anschluss an die Phase gelenkter Interaktion findet zwischen dem Hund und den Schülerinnen und Schülern überwiegend eine freie Interaktion statt. Timmi darf sich frei im Klassenraum bewegen. Dabei wird darauf geachtet, dass er nicht von sich aus Kontakt aufnimmt, sondern nur nach Anweisung.

Ein Hund im Klassenzimmer

Die Erfahrungen mit hundegestützter Pädagogik an Schulen zeigen positive Auswirkungen auf die Bereiche:

  • Emotionalität
  • Sprache
  • Kommunikation
  • Lernen
  • Arbeits- und Sozialverhalten.

Ein Hund in der Klasse kann demnach den Unterricht wirkungsvoll ergänzen. Er ist etwas Besonderes und sorgt dafür, dass die Gemeinschaft gestärkt wird. Schülerinnen und Schüler haben ein gemeinsames Interesse, es gibt immer neue Themen im Gespräch über den Hund. Die Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen und auf die Bedürfnisse des Hundes einzugehen. Positive Reaktionen des Hundes im Spiel vermitteln wiederum Erfolgserlebnisse bei den Kindern und können das Selbstvertrauen stärken.

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